Die Bioenergia Fiemme AG wurde 1999 – in einem Jahrzehnt also, in dem auch viele Südtiroler Biomassefernheizwerke in Betrieb gingen – in Cavalese im Fleimstal gegründet, um dort Haushalte und Unternehmen mit den Hackschnitzeln aus der lokalen Forst- und Holzwirtschaft zu beheizen. Der Ausgangspunkt für diese Kreislaufwirtschaft sind die zirka 60 Millionen Fichten im Fleimstal.
2022 versorgte Bioenergia Fiemme über ein 30 Kilometer langes Leitungsnetz 704 Anschlusspunkte mit „grüner” Wärme, die heute in drei mit Biomasse befeuerten Heizkesseln erzeugt wird. Eine ORC-Anlage erzeugt aus Wärme elektrische Energie und eine Kraft-Wärme-Koppelung liefert den im Betrieb verbrauchten Strom. Für Notfälle stehen in dem 2016 errichteten architektonisch anspruchsvollen Fernheizwerk mit Erdgas versorgte Heizkessel zur Verfügung. 24 Prozent der Aktionäre sind Bürgerinnen und Bürger aus Cavalese, die häufig selbst an das lokale Fernwärmenetz angeschlossen sind.
Mehr als „nur” Fernwärme: Auffällig ist, das Bioenergia Fiemme die eigene Geschäftstätigkeit immer weiter diversisifiziert hat: So wird der Dampf in den Heizkesseln genutzt, um aus Fichtenholz ätherische Öle zu extrahieren, die das Tochterunternehmen Magnifica Essenza GmbH seit 2019 vermarktet. Mit dem Sägemehl, das nicht verbrannt werden kann, erzeugt Bioenergia Fiemme seit 2016 Holzpellets. 2010 wurde das Tochterunternehmen BioEnergia Fiemme gegründet, das heute 60.000 Tonnen Bioabfälle aus Südtirol und dem Trentino zu wertvollem Kompost verarbeitet und neben elektrischer Energie auch Biomethan produziert.