Strom ist heute teuer – und könnte auch in den ersten Monaten des kommenden Jahres teuer bleiben. Mit dem Gesetzesdekret Nr. 130 vom 27. September 2021 („Dringende Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen der Preiserhöhungen im Strom- und Gassektor“) hat die Regierung in Rom bereits mehr als drei Milliarden Euro bereitgestellt, um den Anstieg der Strom- und Gaspreise in den Monaten Oktober bis Dezember zu begrenzen. 2,5 Milliarden Euro gibt der Staat demnach für die Streichung der allgemeinen Netzentgelte (Systemkosten) und 500 Millionen für die Ausweitung des Sozialbonus aus. Diese Vorteile gelten natürlich auf für Ötzi-Kunden. Wie geht es jetzt weiter? In ihrem Budgetentwurf für 2022 will die Regierung Draghi offenbar zusätzliche Mittel zur Eindämmung der Energiekosten bereitstellen, denn die Preisralley wird nicht vor Mitte 2022 enden. Die Aufsichtsbehörde ARERA prognostizierte im Rahmen einer Anhörung vor der zuständigen Gesetzgebungskommission im Senat für das Frühjahr 2022 dann auch einen weiteren Anstieg der Energiepreise. Laut ARERA gebe es „eine Tendenz zu einem zusätzlichen Preisanstieg in der unmittelbaren Zukunft“, während mittelfristig eine Preiserholung bei Strom und Gas wahrscheinlich sei. Angesichts der engen Verbindung zwischen den Strom- und Gaspreisen plädierte der italienische Netzbetreiber Terna – ebenfalls im Rahmen einer Anhörung im Senat – für einen verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien. Nur mit neuen Anlagen zur „grünen“ Stromerzeugung sei es laut Terna möglich, konventionelle Gaskraftwerke zu ersetzen und die Abhängigkeit von teuren Gasimporten zu verringern. Daher forderte Terna ein Investitionsprogramm zum Bau von Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energie, die Errichtung von neuen Energiespeichern, einen Netzausbau sowie eine Vereinfachung der entsprechenden Genehmigungsverfahren.