Elektrische Energie fließt von einer Stromquelle durch Leiter (Kabel) und Bauteile wie Widerstände und Kondensatoren zu unseren Haushaltsgeräten. Der Hauptunterschied zwischen einem einphasigen und einem dreiphasigen System besteht in der Anzahl der „Straßen” über die der Strom fließen kann: Eine „Straße” im Falle des einphasigen Systems und drei parallele „Straßen” bei einem dreiphasigen Systems. Als Phase (auch Phasenleiter oder Außenleiter genannt) bezeichnet man den stromführenden Leiter, der den Strom aus dem Netz zum Schalter oder zur Steckdose bringt.
Bei einphasigem Wechselstrom wird ein Leitersystem verwendet, das aus einem „heißen“ Draht und einem Nullleiter besteht. Dabei kehrt sich der Strom oder die Spannung periodisch um und fließt in die eine Richtung über den „heißen” Draht, der den Verbraucher mit elektrischer Energie versorgt, und in die andere Richtung über den Nullleiter. Ein dreiphasiges Wechselstromsystem arbeitet nicht mit einem, sondern mit drei stromführenden „heißen” Leitern. Man spricht in diesem Fall von Dreiphasen-Wechselstrom, von Drehstrom oder von Starkstrom. Einer der Vorteile des drei-phasigem Drehstroms ist, dass er fast doppelt so viel Leistung liefert wie ein-phasige Systeme, ohne dass die doppelte Anzahl an Drähten gebraucht wird. Dreiphasen-Wechselstrom (AC) wird daher oft für die Stromversorgung von Rechenzentren und von Gewerbe- und Industriegebäuden verwendet, in denen Maschinen mit hohem Stromverbrauch stehen. Einphasiger Wechselstrom ist in privaten Haushalten der übliche elektrotechnische Standard.
In vielen Ländern gibt es Leistungsgrenzen, bei deren Überschreitung auf ein dreiphasiges System umgestellt werden muss: In Italien liegt die Leistungsgrenze für ein einphasiges System gewöhnlich bei sechs Kilowatt. Die Umstellung von einem Einphasensystem auf ein Dreiphasensystem kann technische Eingriffe wie etwa eine andere Schaltungskonfiguration oder den Einbau neuer leitender Elemente erfordern. In jedem Fall muss die Verkabelung vom Verteilerkasten bis zum Stromzähler von zwei auf vier Drähte erweitert werden und es kann erforderlich sein, den Stromzähler von einphasig auf dreiphasig umzustellen. Für den Übergang von einem einphasigen auf ein dreiphasiges System berechnet der Stromverteiler in der Regel keine Kosten. Sollten dennoch Kosten anfallen, müssen diese in einem Kostenvoranschlag enthalten sein. Die Kosten werden in die Stromrechnung aufgenommen.