Herkunftsnachweise oder GO-Zertifikate für den in das Leitungsnetz eingespeisten Strom aus erneuerbaren Energien wurden eingeführt, weil es technisch nicht möglich ist, die mit Wind, Wasser oder Sonne hergestellte elektrische Energie in Verbundnetzen für Endkunden physikalisch direkt zu liefern. Das bedeutet: Wer erneuerbare elektrische Energie in einem weit entfernten Solarkraftwerk einkauft, erhält im technischen Sinn immer den Strom, der im nächstgelegenen Kraftwerk produziert wird – auch wenn dieses mit Kohle oder Gas betrieben wird. Daher wird (grüner) Strom aus erneuerbaren Energien virtuell mit Herkunftsnachweisen vom konventionellen (grauen) Strom getrennt.
„Grauer” und „grüner” Strom können dann getrennt voneinander gehandelt werden. Der Herkunftsnachweis ist ein elektronisches Dokument und funktioniert wie eine Geburtsurkunde. Er bescheinigt, wie und wo Strom aus erneuerbaren Energien produziert wurde (GO = Guarantee of Origin). Gleichzeitig sorgt dieses Dokument dafür, dass erneuerbare Energie nur einmal verkauft werden kann. In Italien stellt der Gestore dei Servizi Energetici (GSE) für jede in das Stromnetz eingespeiste und mit erneuerbaren Energien erzeugte Megawattstunde ein elektronisches Zertifikat aus. Seit dem 1. Januar 2013 sind Herkunftsnachweise das einzige anerkannte Instrument, um die aus erneuerbaren Quellen erzeugte Energie im Energiemix eines Stromverteilers zu zertifizieren.