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G7-GIPFEL IN APULIEN: KRISENDIPLOMATIE STATT KLIMASCHUTZ

Klimaschutz und Energie? War da was? Die Prioritäten auf dem G7-Gipfel in Apulien lagen angesichts globaler Krisen woanders. Auf der Tagesordnung im Luxusressort Borgo Egnazia standen Russlands Krieg gegen die Ukraine, Gaza und der Nahe Osten, Migrationsfragen, künstlerische Intelligenz, Spannungen im indopazifischen Raum oder Afrika und nachhaltige Entwicklung. Ganz unten im offiziellen Abschlussdokument bekräftigten die G7-Staaten ihre Entschlossenheit, die dreifache globale Krise aus Klimawandel, Umweltverschmutzung und Verlust der biologischen Vielfalt anzugehen. Natürlich sei man weiterhin „fest entschlossen”, den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Kurz gesagt: Die Staats- und Regierungschefs wiederholten früher gemachte Aussagen und darunter auch die Bereitschaft, substanzielle Beiträge zu einem erneuerten kollektiven quantifizierten Klimafinanzierungsziel leisten zu wollen.

Der Hintergrund: 2009 beschlossen die Industrieländer in Kopenhagen, ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für den globalen Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel in Entwicklungsländern zu mobilisieren. Auf der Pariser Klimakonferenz 2015 wurde dieses Ziel bis 2025 verlängert und laut OECD-Berechnung 2022 erstmals erreicht. Für den Zeitraum nach 2025 braucht es jetzt ein neues Klimafinanzierungsziel (New Collective Quantified Goal, NCQG). Die Verhandlungen über diesen globalen Klimafonds, der die 100-Milliarden-US-Dollar-Schwelle übertreffen soll, werden im November 2024 auf der UN-Klimakonferenz (COP29) in Baku im Öl- und Gasförderland Asserbeidschan fortgesetzt.