Bilden Angebot und Nachfrage bei den Großhandelspreisen für Strom und Gas ein neues – und dauerhafteres – Gleichgewicht? Im Januar betrug der gesamtstaatliche Einheitspreis für elektrische Energie in Italien (PUN) 224,50 Euro pro Megawattstunde. Im Dezember 2021 hatte der PUN einen Höchststand von 281,24 Euro/MWh erreicht. Am 17. Februar – also vor der Zuspitzung der Ukraine-Krise – war der PUN auf 182,68 Euro/MWh gesunken und der bei Termingeschäften im dritten Quartal veranschlagte PUN lag um 190 Euro/MWh. Laut einem Basisszenario der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo gehen die Gas- und Energiepreise in den kommenden Monaten zwar zurück, bleiben aber dauerhaft über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.
Die italienische Regierung hat inzwischen weitere Maßnahmen zur Senkung der Strompreise beschlossen. Demnach wird die Streichung der so genannten Systemkosten auf alle Kunden (Haushalte sowie Betriebe) im ersten Trimester 2022 gestrichen, sowie für Haushaltskunden mit einer Anschlussleistung unter 16,5 kW auf das zweite Quartal 2022 verlängert.
Außerdem richtet Rom einen neuen Fonds ein, der die Selbstversorgung von kleinen und mittleren Unternehmen mit „grünem“ Strom aus Anlagen mit einer Leistung bis zu 200 kW fördern soll. Übrigens: Während die Regierung die Gewinne aus der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien künstlich begrenzt und die inländische Gasproduktion ankurbeln will, profitieren andere von der Krise: 2021 stiegen die Gewinne des Eni-Konzerns – vor allem aufgrund der hohen Öl- und Gaspreise – auf ein Zehnjahreshoch.
Ihr könnt auch selbst etwas tun:
- Wenn ihr eine Dachfläche zur Verfügung haben, empfehlen wir die Installation einer Photovoltaikanlage, entweder für Ihr Haus oder für Ihr Unternehmen. Rufen Sie uns für weitere Informationen an!
- Wenn Sie Ihre Nachbarn kennen, können Sie sich zu einer Energiegemeinschaft zusammenschließen und gemeinsam erneuerbare Energiesysteme installieren. Ruft uns für weitere Informationen an!
- Außerdem könnt ihr eure Stromrechnung etwas beeinflussen indem ihr euren Verbrauch auf die Zeitzonen F2 und F3 verlagert, da der Strompreis in diesen beiden „Zeitfenstern“ günstiger ist.
Zeitzone F1: montags bis freitags, 8.00 bis 19.00 Uhr (gesamtstaatliche Feiertage sind ausgeschlossen). Das ist der Zeitraum, in dem von Haushaltskunden und Unternehmen am meisten Strom verbraucht wird – und der Preis meistens am höchsten ist.
Zeitzone F2: montags bis freitags, 7.00 bis 8.00 Uhr und 19.00 bis 23.00 Uhr ; samstags von 7.00 bis 23.00 Uhr (gesamtstaatliche Feiertage sind ausgeschlossen)
Zeitzone F3: montags bis samstags, 00.00 bis 7.00 Uhr und 23.00bis 24.00 Uhr; sonntags und an Feiertagen 00.00 bis 24.00 Uhr.