Erneuerbare Energien sind nicht auf Knopfdruck verfügbar: Wenn im Winter die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, herrscht eine – in Europa eher selten vorkommende – „Dunkelflaute“. Wie kann man das Problem der mangelnden Verfügbarkeit und der aufwändigen Speicherung von „grüner“ Energie lösen? Ein Weg ist sicher der Bau von neuen Stromtrassen, die erneuerbare Energie, die in einer Region im Überfluss vorhanden ist, dahin bringt, wo Wind und Sonne „pausieren“ und Wasserkraft die Versorgungslücke nicht füllen kann. Möglich ist auch die Nutzung von Stauseen als natürliche Stromspeicher.
Eine innovative Lösung wäre die Lastenverschiebung im Bereich der E-Mobilität. Eine mittelgroße E-Auto-Batterie hat eine Kapazität von etwa 60 Kilowattstunden, was dem Wochenverbrauch eines Mehrpersonenhaushaltes entspricht. Die E-Auto-Flotte ist daher eine Schwarmbatterie, die – wenn die geparkten Autos an das Stromnetz angeschlossen sind und dringend „grüne“ Energie für die Netzwerkstabilität gebraucht wird – angezapft werden kann, ohne dass der Autofahrer etwas merkt. Zumindest auf einige klimaschädliche Kohle- oder Gaskraftwerke – und auch die Intensivierung des Abbaus von Braunkohle – könnte man dann bedenkenlos verzichten. Erneuerbaren Überschussstrom kann man natürlich auch in „grünen“ Wasserstoff umwandeln und speichern. Dies leider nur mit Leistungsverlusten. Fazit: Wir müssen uns nicht vor der „Dunkelflaute“ fürchten, wenn wir die Energiesysteme konsequent umbauen.