Seit mehr als 30 Jahren verteidigt der Dachverband GEODE als „Stimme der lokalen Energieverteiler in Europa” eine „pluralistische Energiewirtschaft”, in der nicht nur große Konzerne vertreten sind, sondern auch Stadtwerke und genossenschaftlich organisierte lokale Energieversorger. Dem 1991 gegründete GEODE-Verbund gehören 85 Betriebe und Verbände in 15 europäischen Ländern an, wie etwa der schwedische Branchenverband Swedenergy mit 400 Mitgliedern, Finnish Energy mit mehr als 300 Mitgliedern, zahlreiche Stadtwerke in Deutschland oder die Wiener Netze GmbH in Österreich. Damit vertritt GEODE die Interessen von zirka 1.400 europäischen Einzelunternehmen, die für 100 Millionen Kunden Energienetze betreiben und Energiedienstleistungen anbieten. Die Verbandszentrale in Brüssel interveniert regelmäßig bei nationalstaatlichen und europäischen Energiebehörden und ermöglicht – im GEODE-Verbund – den Austausch von Fachwissen und den Zugriff auf Energiedaten.
Ein wichtiges aktuelles Thema ist der Ausbau der europäischen Stromnetze und die weitreichenden Vorschläge der EU-Kommission für eine Reform des europäischen Strommarkts mit mehr erneuerbaren Energien, mehr Wettbewerbsfähigkeit und – vor allem – mit neuen Schutzmechanismen für Verbraucherinnen und Verbraucher. 2023 hat die EU einen ambitionierten Aktionsplan für den Netzausbau vorgestellt. Bis 2030 sollen demnach EU-weit 584 Millionen Euro für neue Energienetze bereitgestellt werden – und die GEODE partizipiert aktiv an dieser zukunftsweisenden europäischen Infrastrukturplanung. 2014 ist der Südtiroler Energieverband SEV der GEODE beigetreten. 2022 trafen sich die Führungsspitze und die GEODE-Mitglieder zu ihrer Herbsttagung in Bozen. Auf der Tagesordnung des Treffens stand damals die Präsentation des „Südtiroler Modells‘“ zur dezentralen und bürgernahen Nutzung erneuerbarer Energien und die Vorstellung nachhaltiger Vorzeigeprojekte aus Finnland, Deutschland, und Dänemark sowie Updates zu aktuellen energiepolitischen Vorhaben der EU.