Der Begriff Blindstrom stammt aus der Elektrotechnik und wird in Zusammenhang mit der Übertragung von elektrischer Energie verwendet. Während als Wirkstrom elektrischer Strom bezeichnet wird, dessen Arbeitsleistung in andere Energieformen wie Wärme oder Licht umgesetzt wird, belastet Blindstrom als pendelnder Strom zwischen dem Generator eines Elektrizitätswerks und den Geräten des Verbraucher die Leitung, ohne dem Kunden eine Arbeitsleistung zur Verfügung zu stellen. Wirkleistung und Blindleistung ergeben dabei die sogenannte Scheinleistung. Das Produkt aus Blindstrom und Spannung nennt man Blindleistung. Dieser Stromanteil lässt sich also nicht für den Betrieb von Anlagen oder Geräten verbrauchen. Trotzdem erfüllt die Blindleistung einen Zweck. Sie dient dem Auf- und Abbau von Magnetfeldern, die dafür sorgen, dass der Strom im Wechselstromnetz übertragen wird. Dies trifft etwa bei Motoren, Transformatoren, Generatoren, Elektromotoren, Vorschaltgeräten oder beim Laden von Kondensatoren zu. Anders gesagt: Der nutzbare Strom käme ohne die Blindleistung nicht vom Kraftwerk bis zum Kunden.