Das Mittelmeer ist ein Ozean von außerordentlichem biologischem Reichtum, in dem über 17.000 Arten leben – aber eben auch eines der am stärksten ausgebeuteten Meere der Welt. Wie kann man diesen ganz besonderen Lebensraum schützen? Das Projekt SEATY der italienischen Non-Profit-Organisation Worldrise ist erfinderisch und innovativ zugleich: An drei Standorten in Sardinien und Sizilien verknüpfen die „Meeres-Seaty” die Bewahrung wertvoller mariner Biotope mit wissenschaftlichen Projekten und zahlreichen Weiterbildungsangeboten.
Worldrise wurde 2013 gegründet und setzt sich seitdem für den Schutz der italienischen Meere ein. Bis 2030 – so das ambitionierte Ziel der Organisation – sollen mindestens 30 Prozent der italienischen Hoheitsgewässer wirksam geschützt werden. Heute steht nur ein Prozent der italienischen Meere unter Schutz. Die von Worldrise betreuten SEATYS sind kleine Küstenabschitte, in denen der Badebetrieb weiterhin erlaubt ist. Besucherinnen und Besucher können dort also die Natur genießen, die biologische Vielfalt des Meeres in den von Wordlrise dafür angebotenen Kursen und Exkursionen erkunden sowie Kajaks, Kanus, Seascooters und Seabobs benutzen oder sich auch an der regelmäßigen Beseitigung des angeschwemmten Plastikmülls am Strand beteiligen. Untersagt sind dagegen das Fischen, Segeln und Ankern, die unsachgemäße Entsorgung von Abfall und das Wind- und Kitesurfen.
Kleine Schritte – große Wirkung: Das erste SEATY-Projekt enstand auf einem 1.300 Meter langen Küstenstreifen in Golfo Aranci auf Sardinien. Das zweite sardische Meeresschutzgebiet in Santa Teresa Gallura umfasst 5.000 Hektar. Dort wurde ein „Meeresbildungsgebiet” geschaffen in dem Tourismus und Fischerei nur noch eingeschränkt möglich sind, um den Schutz der Natur und – vor allem – deren Regeneration sicher zu stellen. Auch die 2019 eingerichtete „Meerescity” in Capo Milazzo in Sizilien soll dazu beitragen, einen biologisch, geologisch, historisch und kulturell äußerst bedeutsamen Lebensraum zu erhalten.