Reduzierter Co2-Ausstoss: Nur ein kurzer Trend?

Verkehr in der Nacht

COVID-19 und die Folgen: 2020 wird als Jahr in die Geschichtsbücher eingehen, in dem es einen Rekord-Rückgang an CO2-Emissionen gegeben hat. Laut einer Studie des Forschungsnetzwerks „Global Carbon Project“ sank der Ausstoß von Kohlendioxid aus der Verbrennung von Kohle, Gas und Öl im Vergleich zu 2019 um sieben Prozent. In den COVID-Hotspots USA (minus 12 Prozent) und EU (minus 11 Prozent) war der Rückgang der CO2-Emissionen besonders groß. Laut „Global Carbon Project“ handelt es sich um einen Rekordwert verglichen mit früheren Rückgängen etwa 1945, 1981 oder 2009.

Der Sektor mit dem größten Emissionsrückgang war dem Bericht zufolge der Verkehr und hier vor allem die Luftfahrt. Dort sank der CO2-Ausstoß weltweit um 22 Prozent, in manchen Ländern mit besonders einschneidenden Lockdown-Maßnahmen sogar um 30 Prozent. Ob der Rückgang der Emissionen sich in der Zukunft fortsetzt, sei derzeit noch nicht abzuschätzen, warnt das „Global-Carbon“-Forschungsteam unter Leitung von Pierre Friedlingstein von der University of Exeter in Großbritannien. Nach dem Rückgang der Emissionen aufgrund der globalen Finanzkrise seien die Emissionen 2010 um fünf Prozent angestiegen, als sich die Wirtschaft wieder erholte. Es bestehe die Befürchtung, dass auch 2021 ein sprunghafter Anstieg der CO2-Emissionen möglich sei. Im Oktober 2020 sei bereits wieder eine Annäherung an das Niveau von 2019 zu beobachten gewesen.