Solarenergie: Ein Höhenflug

Arbeiter heben Photovoltaikmodule

Ein Modell – auch für Südtirol? Auf dem Stausee Lac des Toules an der Route zum Großen St. Bernhard betreibt der Westschweizer Energieversorger Romande Energie das weltweit erste schwimmende Solarkraftwerk im Gebirge. Die Versuchsanlage auf 1.800 Höhenmetern bündelt mehrere Vorteile: Die Atmosphäre ist dünner als im Tal, die Sonneneinstrahlung stärker, der See ist nach Süden ausgerichtet und im Winter reflektiert der Schnee auf den Berghängen das Licht auf die Photovoltaik-Elemente. Die Verwendung von doppelseitigen Paneelen, die auf beiden Seiten mit photovoltaischen Zellen versehen sind, ermöglicht es zudem, das von der Wasseroberfläche reflektierte Licht zu nutzen.

 

Die auf 36 Schwimmkörpern montierten Solarmodule, die im Seegrund verankert sind und sich mit dem Seespiegel heben und und senken, arbeiten daher 50 Prozent effizienter als vergleichbare Kollektoren in niedrigeren Lagen. Die Jahresproduktion beträgt 800.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von 220 Haushalten. Übrigens: Die Struktur kann bis zu 50 Zentimeter Schnee aushalten. Bei größeren Mengen rutscht der Schnee automatisch von den Platten ab, sobald die ersten Sonnenstrahlen auftauchen. Wenn die Ergebnisse positiv ausfallen, ist ab 2021 ein Vollausbau auf einer Fläche von gut einem Drittel des Sees geplant. Das erweiterte Solarkraftwerk in hochalpiner Lage könnte dann 23 Millionen Kilowattstunden Strom für 6.400 Haushalte liefern.